Das frage ich mich schon seit einiger Zeit.
Und nein ich bin des Lebens nicht übertrüssig, also keine Angst bitte! Nach 52 Jahren darf man schon mal ein Fazit ziehen.
Ich bin groß geworden in der ehemaligen DDR. Meine Eltern haben mich immer so erzogen das ich einen klaren Standpunkt vertrete. Dafür bin ich Ihnen auch unendlich dankbar.
Meine Mama ist vor 2 Jahren verstorben und das war ein einschneidendes Erlebnis welches ich hautnah erleben musste.
Zum Glück hatte ich Familie und eine wirklich sehr gute und liebe Freundin die mir alle Unterstützung zukommen lassen haben die möglich war. Und dafür bin ich unendlich dankbar!!
Groß geworden in der DDR .Vom Klassenstandpunkt war für mich der Kapitalismus der Feind, nicht die Menschen!
Ich durfte nun beide Systeme kennen lernen und manchmal wünsche ich mir die DDR zurück. Warum? Weil das zwischenmenschliche mir mehr zugesagt hat und die soziale Sicherheit.
Nach 1989 habe ich mich immer für die Gerechtigkeit eingesetzt, sei es in der Gewerkschaft oder später im Betriebsrat. Wurde es einem gedankt? Ja und nein!
Privat ist mein bisheriges Leben ein auf und ab , häufig von Enttäuschung geprägt. Wer ist schuld? Zum großen Teil auch ich! Aber es gehören immer 2 dazu.
Ich war und bin nie der Frauen Schwarm gewesen! Persönliche Zweifel und Unsicherheiten kommen dazu.
Fazit: Außer meiner Zuverlässigkeit, Treue und auch Zuneigung die ich geben kann wird wahrscheinlich nichts mehr in Erinnerung bleiben. Keine Familie und keine Kinder. Unser Familienstammbaum wird irgendwann nicht mehr existieren.
Schade aber so ist nun mal.
Gebe ich jemanden die Schuld? Nein um Gottes Willen…
Vielleicht mir aber ich wahrscheinlich alles wieder genauso machen …
Die Reflexion über das Leben und die Erfahrungen in der DDR sowie im vereinten Deutschland ist sehr beeindruckend. Es ist interessant zu sehen, wie die Erziehung und die politischen Systeme die eigene Haltung und das Leben prägen.
Der Verzicht auf Kinder und Familie scheint eine bewusste Entscheidung zu sein, aber es wirft die Frage auf, ob dies wirklich eine freie Wahl war oder ob äußere Umstände eine Rolle gespielt haben. Könntest du das näher erläutern?
Ich finde es mutig, sowohl die positiven als auch die negativen Seiten des Lebens in der DDR anzuerkennen, insbesondere die Betonung der zwischenmenschlichen Beziehungen und der sozialen Sicherheit. Gleichzeitig ist es wichtig, die Herausforderungen und Enttäuschungen des privaten Lebens anzusprechen.
Die Frage nach der Schuld und dem eigenen Anteil an den Lebensumständen ist sehr tiefgründig. Vielleicht gibt es ja doch noch unerforschte Möglichkeiten, neue Wege einzuschlagen und das Leben noch einmal anders zu gestalten?
Die Dankbarkeit gegenüber der Familie und der Freundin, die in schwierigen Zeiten Unterstützung geboten haben, zeigt eine starke Wertschätzung für zwischenmenschliche Beziehungen. Was würdest du anderen raten, die ähnliche Herausforderungen durchleben? Wie kann man am besten mit persönlichen Zweifeln und Unsicherheiten umgehen?
Danke für den sehr umfangreichen Kommentar