Während die meisten von euch wahrscheinlich gerade gemütlich die erste Dose Plätzchen köpfen oder noch im Bett liegen, binde ich mir gleich die Schuhe zu. Es ist „verkaufsoffener Sonntag“. Wer im Einzelhandel arbeitet, weiß, was das heißt: Das Finale einer Woche, die es wirklich in sich hatte.
Cyber Week trifft Männergrippe
Arbeitstechnisch stand alles im Zeichen der „Cyber Week“. Für Kunden heißt das Schnäppchenjagd, für uns im Laden heißt das: Ausnahmezustand. Die Leute sind gestresst, wir sind gestresst, und die Schlange an der Kasse reißt einfach nicht ab.
Als Sahnehäubchen hat mich zeitgleich eine fiese Erkältung erwischt. Dieser Moment, wenn du freundlich beraten musst, während dir der Kopf dröhnt und du eigentlich nur ins Bett willst – unbezahlbar. Aber hey, Unkraut vergeht nicht. Viel Tee, die chemische Keule aus der Apotheke und purer Dickkopf haben geholfen. Es geht bergauf, gerade rechtzeitig für den Endspurt heute.
Das emotionale Schleudertrauma (Danke, Bayer 04)
Wenn der Job nicht reicht, um den Blutdruck hochzutreiben, kümmert sich mein Verein darum. Diese Woche war emotional gesehen wie eine Achterbahnfahrt ohne Bügel.
- Der Dienstag (Himmel): 1:0 im DFB-Pokal gegen Dortmund. Was für ein Abend! Das war Genugtuung pur, die Revanche saß. Ich bin am nächsten Tag fast schwebend zur Arbeit gegangen.
- Der Samstag (Hölle): Und dann gestern das Erwachen in Augsburg. Ein 0:2, das einfach nur weh tut. Nach dem Hoch unter der Woche hat uns der graue Liga-Alltag eiskalt erwischt. Da stehst du da und fragst dich, wie man so schnell vom Helden zum Deppen werden kann.
Fazit: Mund abputzen
Jammern hilft ja nix. Jetzt heißt es: Tee austrinken, Jacke an und ab in den Laden. Ich hoffe, ihr könnt euren 2. Advent etwas entspannter genießen als ich und müsst euch nicht mit wühlenden Kunden rumschlagen.
Drückt mir die Daumen, dass der Tag schnell rumgeht und die Technik (oder die Kunden) heute gnädig mit mir sind.
Euer Mike
